Osteopathie

 

Unser Körper stimmt alle lebensnotwendigen Funktionen in ständiger Bewegung aufeinander ab. Ein Großteil dieser Mobilität ist uns selten bewusst. Hierzu zählen der pulsierende Blutstrom, die rhythmische Atembewegung, die unwillkürliche Arbeit unserer Verdauungsorgane, die Strömung der Körperflüssigkeiten und schließlich die Bewegung der Muskulatur, Sehnen, Gelenke und Bindegewebe.Werden die Bewegungen einzelner Körperstrukturen eingeschränkt, beeinflusst das deren Funktion. Ist die Funktion einer Struktur gestört, zeigt sich das in einer veränderten Beweglichkeit. Nicht immer signalisiert uns der Körper eine Funktionsstörung durch Schmerzen oder andere Beschwerden. Unser Organismus ist sehr anpassungsfähig und kann manche "Störung", wie Fehlhaltungen, stressbedingte Verspannungen oder sogar Verletzungen lange Zeit ausgleichen. Dabei übernehmen andere Strukturen die eingeschränkte Körperfunktion. So können sich Störungen verlagern und in anderen Körperregionen Schmerzen verursachen.

Ist die Ausgleichsfähigkeit des Körpers erschöpft, dann genügt schon ein kleiner physischer oder psychischer Einfluss, um unverhältnismäßig starke Reaktionen hervorzurufen. Diese können dann an einer ganz anderen Stelle des Körpers auftreten. Oft liegt das "Problem" gar nicht dort wo wir den Schmerz spüren, sondern in anderen Körperregionen. Spätestens hier beginnt die Aufgabe des Osteopathen. Indem er mit seinen Händen die Dysfunktion behandelt, unterstützt er die Selbstheilungskräfte des Körpers, so dass die gestörte Struktur wieder zu ihrer normalen Funktion zurückfinden kann.Durch seine genaue Kenntnis von Anatomie und Physiologie des Körpers,dringt der Osteopath dabei von den Symptomen zu den Ursachen der Beschwerden vor und ordnet jede Störung und deren Behandlung in die Bewegungszusammenhänge des ganzen Organismus ein.

 

Cranio-Sacral-Therapie

Die Craniosacrale Osteopathie.

wurde von Dr. William Garner Sutherland als Teil der Osteopathie entwickelt. Er untersuchte den Schädel des Menschen nach den ihm eigenen Bewegungsmöglichkeiten und entwickelte ein Konzept, das den rhythmischen Fluss des Gehirwassers (Liquor cerebrospinalis) spürbar macht. Dieser Rhythmus überträgt sich auf die einzelnen Knochen, vom Schädel (Kranium) bis zum Kreuzbein (Sacrum). Insgesamt umfasst das Craniosacrale System die Schädelknochen, die Hirn- und Rückenmarkshäute, das Kreuzbein, die Hirn- und Rückenmarkflüssigkeit (Liquor), das Gehirn, sowie die Organe zur Herstellung und Resorption des Liquors. Alle diese Strukturen besitzen eine enge Verbindung zum Nervensystem (Hirn- und Spinalnerven), zum Hormonsystem (Hypophyse und Hypothalamus), zum Muskelskellett-, Gefäß- und Organsystem. Diagnose und Therapie in der Craniosacralen Osteopathie orientieren sich am Craniosacralen Rhythmus. Dieser Rhythmus ist wie Herzschlag und Atem ein eigenständiger Körperrhythmus mit einer Frequenz von ca 7-14 Zyklen pro Minute. Er kommt mutmaßlich durch die an- und abschwellende Bewegung des Gehirnwassers zustande. Durch Tastung kann der Osteopath die craniosacralen Bewegungen am Schädel und am ganzen übrigen Körper wahrnehmen und so Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit des Systems lokalisieren. Zur Behandlung wird mit sehr sanften, aber spezifischen Mobilisationen (ca. 5 Gramm Druck) die Bewegungsfähigkeit der eingeschränkten Strukturen wieder hergestellt. Durch die Craniosacrale Therapie lässt sich oftmals eine positive Beeinflussung von Erkrankungen und Symptomatiken des zentralen Nervensystems feststellen. Craniosacrale Therapie bewirkt eine allgemeine Stärkung der Vitalfunktionen und einen Ausgleich bei Spannungszuständen. Anwendungsbeispiele für eine Behandlung mit Craniosacraler Osteopathie:

  • Migräne und Tinnitus
  • Schwindel
  • Kiefergelenksprobleme
  • positiver Einfluß auf Bluthochdruck
  • Depressionen und Stimmungschwankungen
  • Unfallfolgen (Schleudertrauma)
  • Akute und chronische Schmerzen
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Wirbelsäulenerkrankungen
  • Nachsorge bei zahnärztlichen oder kieferorthopädischen Eingriffen
  • Stress und Prüfungsangst
  • Hormonstörungen z.B. während der Menopause
  • Ausgleich von vegetativen Ungleichgewichten
  • Nervensystemerkrankungen
  • Geburtsvorbereitung und Geburtsnachsorge
  • Entwicklungsstörungen von Säuglingen un Kleinkindern
  • Sportverletzungen
  • Nachsorge bei Schlaganfall, Schädel-/Hirnverletzungen